Ringe und Körper :
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zuvor haben wir primär Strukturen angeschaut, die nur eine Verknüpfung () implementiert hat. Wollen wir jedoch eine Menge mit mehreren möglichen, spezifisch nur , Verknüpfungen betrachten.
Definition Ring :
Sei eine Menge mit zwei Verknüpfungen und . Dann heißt eine Struktur RING, falls folgende Bedingungen erfüllt werden:
- ist eine abelsche Gruppe –> [[math2_gruppen#Definition:]] Dabei betrachten wir das neutrale Element und das Inverse Element zu a mit . Wir können es dann folgend notieren: da wir als ein beschreibendes Vorzeichen nutzen und dennoch addieren können
- muss eine Halbgruppe bezüglich der Multiplikation sein. –> [[math2_gruppen#Halbgruppen :]] d.h. wir müssen hier mindestens Assoziativ zeigen, das Inverse und neutrale Element müssen nicht zwingend existieren –> Schließt diese Existenz aber nicht aus!
- Weiterhin muss das Distributivgesetz gelten: und Wir haben diese Regel auch mit Punkt-Vor-Strich-Konvention beschrieben –> weswegen wir das Ganze auch einfach ohne Klammern niederschreiben können.
- wird Ring mit Eins genannt, falls gilt, dass eine Halbgruppe ist, in der ein neutrales Element mit existiert, also das neutrale Element der Multiplikation ungleich des neutralen Element der Addition ist, und weiterhin gilt:
- Ist ein Ring mit Eins, so heißen bezüglich der Multiplikation die invertierbaren Elemente Einheiten. Wir beschreiben es dann mit : bezüglich der Multiplikation . Weiterhin beschreiben wir mit dann die Menge der Einheiten in
Bei den meisten Körpern, die wir betrachten, ist das Einselement meist einfach mit bezeichnet. Wenn wir uns jedoch den Raum von Vektoren anschauen, dann kann da das Einselement auch eine Matrize mit diverse Einträgen sein und weicht somit von der 1 ab.
Beispiele ::
- kommutativ, Ring mit Eins (1)
- sowie
- Weiterhin können wir die Menge der Einheiten beschreiben: und
- als kommutativer Ring ohne Eins
- der triviale Ring ohne Eins
- Sei : ist ein kommutativer Ring mit Eins
- ist auch ein kommutativer Ring mit Eins
Allgemein folgern wird: sind Ringe sind auch Ringe
Rechnen mit Ringen :
Sei ein Ring, und . Dann muss gelten:
- –> Die 0 ist jetzt nicht mehr nur das neutrale Element der Addition, sondern sie terminiert auch Werte und reduziert sie auf 0 bezüglich der Multiplikation Man nennt es auch das absorbierende Element in der Multiplikation
Beweis der Rechenregeln:
- Es gilt Wir addieren (das Inverse von ) auf beiden Seiten und resultieren mit: und Analog dazu:
- Es gilt Also ist das Inverse zu , d.h.
Bemerkung: 1,-1 als Einheiten :
In jedem Ring mit Eins sind 1 und -1 Einheiten - denn also -1 ist sein eigenes Inverses ( gemäß der zuvor betrachteten Definition!) Es kann mehr geben, so beispielsweise in denn Im Gegensatz kann 0 keine Einheit sein, denn es kann nie gelten!
Binomialsatz in Ringen :
In einem kommutativen Ring gilt der Binomialsatz: Also :
in 2er Potenzen ergeben sich da dann die binomischen Formel
Dabei gilt folgendes: –> es kann im Ring auch keine 1 geben, dann gilt es dennoch! und weiterhin auch und das ganze -mal konkatenieren.
Definition Körper / Fields ::
Ein kommutativere Ring mit Eins –> vollständige Gruppe mit neutrales El 1 in der Multiplikation, heißt Körper field(, wenn jedes Element eine Einheit ist,( d.h wenn ) gilt.
Wir sprechen also von einem Körper, wenn wir für jedes Element ein Inverses existiert (gilt also nicht für alle, da wir sonst keinen kompletten Ring mit Eins haben)
Beispiele ::
- und sind Körper, da sie in ihrer Definition abgeschlossen sind
Außer für die 0 aber die lassen wir bewusst aus, weil man sie nicht invertieren kann //
- beschreibt kein Körper, da die Inversen nicht immer gebildet werden können.
Körper aus Mengen
ist eine Gruppe bezüglich der Multiplikation ist genau dann ein Körper, wenn eine Primzahl ist –> Denn sonst findet sich kein Inverses für jedes Element. Ein Gegenbeispiel sei gegeben mit: Denn wie wir zuvor betrachtet haben, sind alle Elemente, die nicht teilerfremd zu unserem Raum sind, in dem Beispiel, ohne die Existenz eines Inversen Elementes!
Rechnen in Körpern \ Nullteilerfreiheit ::
Sei ein Körper und Dann gelten folgende Regeln:
-
Wir können passend aufteilen und so die ganze Formulierung vereinfachen
Beweise:
Wir wollen die erste Regel (1) beweisen:
Beweis:: betrachten wir folgend: haben wir zuvor bereits bewiesen, bzw. gezeigt
Beweis::
Sei , und nehmen wir weiter an, dass , also
Dann folge daraus die Beschreibung von mit:
Wir können ferner einen bestimmten Körper betrachten, der versucht (hat) die Operationen abzuschließen –> [[math2_komplexeZahlen|Körper der komplexen Zahlen]]